Gipperich Gipprich Genealogy
Gipperich Gipprich Genealogy

Der Ort Gipperich

Der Ort Gipperich gehört zur Stadt Drolshagen (PLZ D-57489) und liegt im Kreis Olpe, Regierungsbezirk Arnsberg, Nordrhein-Westfalen, Bundesrepublik Deutschland.

Die  geographische  Lage beträgt 51° 1'N 7° 45'O. (Maidenhead-Locator: J031 VA, TK25: 4912, TK50: L4912 UTM 32U 5652792N 412327E)

Gipperich liegt in unmittelbarer Nähe der Baches Gippe,auch Gipperbach genannt, die mit einer Länge von 3,885 km südwestlich von Gipperich in den Bach Wormicke mündet. Die genaue kartographische Lage ist dem GDI Stadtplan zu entnehmen.

 

Die Gründung Gipperichs liegt im Dunkeln. Anders als für Städte oder Burgen existiert für eine derartige kleine Siedlung keine überlieferte Gründungsurkunde.

Nicht einmal das ungefähre Gründungsdatum lässt sich exakt eingrenzen. Sicher ist nur eines: Gipperich hat es bereits vor dem Ende des 12. Jahrhunderts gegeben. Was davor passierte lässt sich nur anhand von Indizien ableiten.

Ein oder der (Bauern-)Hof zu Gipperich ist aufgrund eines Rechtsaktes Eigentum des adeligen Damenstiftes Herford geworden. Dabei ist das exakte Datum dieses Rechtsaktes nicht bekannt. Nähere Informationen besitzen wir demgegenüber von der Abtei Herford, die gegen 800 gegründet wurde und bei ihrer Gründung sicherlich mit umfangreichem Grundbesitz zur Versorgung der Nonnen ausgestattet wurde. Ob Gipperich dazugehörte, oder ob es sich hier um einen späteren Erwerb handelte, lässt sich nach der derzeitigen Quellenlage nicht mit Bestimmtheit sagen.

Sicher ist demgegenüber, dass Gipperich neben fünf anderen Siedlungen im der Umgebung von Drolshagen, zu den sauerländischen Besitzungen des Klosters gehört, die ab dem 13. Jahrhundert im sog. „Amt Schönholthausen“ zusammengefasst sind. Es handelt sich um die Orte Aldinveld (Wüstung westlich Drolshagen) und die heutigen Ortschaften  Herrnscheid, Hützemert, Fahrenschotten und Wegeringhausen. Für die meisten dieser  Orte geht Josef Hesse in seiner Geschichte des Kirchpiels Drolshagen davon aus, dass deren Gründung nach Wortbildung und Wortsinn „nach durchaus der Zeit zwischen 800 und 11000 n. Chr. Geb. zugeordnet werden“ kann. Dabei vermutet Hesse, dass Rechtsgrundlage für den Erwerb durch das Kloster Herford eine königliche Schenkung ist. Interessant ist insbesondere die Feststellung Hesses, dass „bis auf den Einzelhof  Fahrenschotten  der Herforder Besitz einen geschlossenen Grenzstreifen von ca. 4 km Länge an der Westgrenze des Kirchspiels Drolshagen (umfasst), wobei die Ländereien der ehemaligen Herforder Höfe Aldenveld und Herrnscheid nach den Beschreibungen späterer Lehensregister unmittelbar bis an das Weichbild der mittelalterlichen Stadt heranreichen.“

 

Die erstmalige urkundliche Erwähnung Gipperichs erfolgt nach Hesse  in einem sog. Heberegister des Klosters Herford, dass aus dem 12. Jahrhundert stammt[i]. Darin sind die einzelnen Besitzungen der Abtei und die jährlichen Abgaben vereichnet, die an das Kloster zu leisten sind. Daraus ergibt sich dass ein oder der bestehende Hof zu Gipperich Eigentum des Klosters ist. Nach der mitterlaterlichen sog. Villicationsordnung ist Gipperich nebst 15 anderen Ortschaften den Schultheißenhof Depling bei Wenden und dieser wiederum Schönholthausen bei Finnentrop unterstellt.[ii] Ab der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts zieht das Kloster die jährlichen Abgaben nicht mehr direkt ein, sondern verlehnt die 52 oder 53 Klosterhöfe des Amtes Schönholthausen an sauerländische Adelige. Als Lehensträger des Amtes Schönholthausen sind die Familien von Plettenberg, Hoberg und von der Heiden bekannt.

 

Mitte des 16. Jahrhunderts existiert das Gut Gipperich noch im Wesentlichen ungeteilt. Bei einem Lehensgerichtstag, der am  Mittwoch nach Laetare 1556 in Schönholthausen von Johann Ketteler abgehalten wird, wird Hermannn zu Gipperich mit dem Gut zu Gipperich belehnt. Weiter heißt es Johann von Gipperich ist auch dazu berechtigt.[iii] Danach sind weitere Lehensträger Johann Tigges zu Gepperigh und Johann Clemens zu Gepperigh.

Hermann von Gipperich finden wir auch im Steuerverzeichnis des Jahres 1565 wieder, in dem er mit einem Steuersatz von lediglich ½ Gulden verzeichnet ist.[iv] Da die Besteuerung nach dem Umfang des Grundbesitzes erfolgt, spricht dies eher für einen eher kleineren bis mittleren Umfang des Gutes.

Neben Hermann von Gipperich wohnen vermutlich zu dieser Zeit noch die Familien von Johann Bruins (Brauns) , und Johann Gademann Johann Loeme (Löme) und evtl. Johann Grote und Hans Surichs Hans vor Ort.

 

 

I

 

 



[i] Hesse, Josef.: Geschichte des Kirchspiels und Klosters Drolshagen, Olpe 1971, S. 45f. Leider gibt Hesse nicht an, um welches heberegister, es sich handeln soll. In den von Franz Darpe im Codex Traditionum Westfalicarum, Volumes 4-5 veröffentlichten Hebregisters des Klosters Herford und der Abtei St. Maria auf dem berge ist Gipperich nicht namentlich aufgeführt.

[ii] Darpe

[iii] Hömberg, Albert K.: Die Akten der Deutschordenskommende Waldenburg; in: Heimatstimmen aus dem Kreis Olpe Folge 9, S. 597- 605 [602].

[iv] Oberschelp, Reinhard (Hrsg.) : Die Schatzungsregister des 16. Jahrhunderts für das Herzogtum Westfalen, Teil 1, Münster 1971, S. 176.

Druckversion | Sitemap
© Gipperich Gipprich Genealogy